Wie spachtelt man Rigips richtig? Komplette Anleitung für perfekte Ergebnisse

Was sind Rigipsplatten und wofür werden sie verwendet?
Gipskartonplatten, oft als Rigipsplatten bezeichnet, sind vielseitige Baumaterialien im Trockenbau. Du kannst mit ihnen schnell und einfach bestehende Wände verkleiden, neue Wände einziehen oder Decken abhängen. Selbst als Heimwerker kannst du mit Rigipsplatten deine individuellen Wohnideen verwirklichen.
Dank ihrer glatten Oberfläche eignen sich Rigipsplatten perfekt als Untergrund für:
- Tapeten aller Art
- Wandfarben und Anstriche
- Dekorative Putze
Bevor du jedoch zur finalen Gestaltung übergehst, musst du die Fugen zwischen den Platten und die Schraubenlöcher fachgerecht spachteln. Dieser Schritt ist entscheidend für eine makellose Oberfläche.
Wichtig zu wissen: Das Spachteln von Rigipsplatten ist anspruchsvoller als die Installation selbst. Mit der richtigen Technik und Spachtelmasse kannst du jedoch auch als Anfänger professionelle Ergebnisse erzielen.
Warum ist richtiges Spachteln so wichtig?
Beim Spachteln von Rigipswänden geht es nicht nur um die Optik. Ein korrektes Spachtelergebnis:
- Schafft eine einheitlich glatte Oberfläche für die Weiterbearbeitung
- Verhindert spätere Rissbildung in den Fugen
- Kann bei richtiger Spachtelwahl vor Schimmelbildung schützen
- Bestimmt maßgeblich die Qualität des Endergebnisses
Je nach geplanter Endbeschichtung (Tapete, Farbe, Putz) sind unterschiedliche Spachtelqualitäten erforderlich. Diese reichen von einfacher Grundverspachtelung (Q1) bis hin zu höchsten Anforderungen (Q4) für glänzende Wandbekleidungen.
Wie spachtelt man Rigipsplatten richtig? Schritt-für-Schritt-Anleitung
Welche Materialien und Werkzeuge benötigst du?
Materialien:
- Grundierung (Tiefengrund)
- Spachtelmasse (idealerweise Kalk-Fertigspachtel)
- Bewehrungsstreifen oder Gewebeband
- Eckenschützer und Kantenschutzprofile (bei Bedarf)
- Schleifpapier (verschiedene Körnungen)
Werkzeuge:
- Cuttermesser oder Gipshobel
- Pinsel für die Grundierung
- Maurerkelle und Spachtel in verschiedenen Breiten
- Glättbrett
- Schleifklotz oder Schwingschleifer
- Handfeger oder Bürste zur Reinigung

Schritt 1: Vorbereitung der Rigipsflächen
Alt-Text: Vorbereiten - in 3 Schritten
- Fasen herstellen: Schneide die Kanten der zugeschnittenen Platten mit dem Cuttermesser im 45°-Winkel an (Fasen). Fertige Rigipsplatten haben meist bereits abgeschrägte Kanten.
- Gründlich reinigen: Entferne allen Staub und Schmutz mit einem Handfeger oder einer Bürste.
- Grundieren: Trage mit einem breiten Pinsel Tiefengrund auf alle Fugen auf. Lass diesen vollständig trocknen, bevor du mit dem Spachteln beginnst.
Profi-Tipp: Eine saubere, staubfreie Oberfläche ist entscheidend für die optimale Haftung der Spachtelmasse. Nimm dir Zeit für diesen Vorbereitungsschritt!
Schritt 2: Die richtige Spachtelmasse wählen und vorbereiten
Die Wahl der richtigen Spachtelmasse ist entscheidend für ein perfektes Ergebnis:
- Herkömmliche Spachtelmasse: Muss angerührt werden und hat eine begrenzte Verarbeitungszeit. Achte auf die richtige Konsistenz – weder zu dick noch zu dünn.
- Kalk-Fertigspachtel: Ist sofort einsatzbereit, trocknet langsamer aus und bietet zusätzlichen Schimmelschutz. Sie eignet sich sowohl als Füll- als auch als Feinspachtel.
Zeit-Spar-Tipp: Mit Kalk-Fertigspachtel entfällt das zeitaufwändige Anrühren. Du kannst direkt mit dem Spachteln beginnen und sparst Zeit und Material.
Schritt 3: Das richtige Auftragen der Spachtelmasse
- Lange Fugen zuerst: Beginne mit den längsten Fugen, dann folgen die kürzeren.
- Gleichmäßige Bewegungen: Führe die Maurerkelle in geraden und diagonalen, großzügigen Zügen mit gleichbleibendem Druck, um Absätze zu vermeiden.
- Schraubenlöcher füllen: Verspachtle die Schraubenlöcher mit kreuzförmigen Bewegungen.
- Materialübergänge beachten: Verwende für Übergänge zu anderen Baumaterialien (z.B. Holz, Mauerwerk) elastische Materialien wie Acryl oder Silikon.
Schritt 4: Bewehrungsstreifen und Kantenschutz anbringen
- Selbstklebendes Gewebeband: Klebe es nach dem Trocknen der Grundierung mittig über die Fugen und drücke die Spachtelmasse hindurch.
- Papierbewehrungsstreifen: Drücke diese nach dem ersten Spachteldurchgang vorsichtig in die frische Spachtelmasse.
- Kantenschutzprofile: Drücke sie nach dem ersten Spachteln an die Außenkanten, um diese vor Beschädigung zu schützen.
Schritt 5: Trocknen, Schleifen und Nachspachteln
- Gründlich trocknen lassen: Lass die Spachtelmasse vollständig durchtrocknen, um Rissbildung zu vermeiden.
- Überstände abschleifen: Entferne vorsichtig Unebenheiten mit Schleifpapier, ohne die Oberfläche zu beschädigen.
- Reinigen: Entferne sorgfältig allen Schleifstaub vor dem nächsten Spachteldurchgang.
- Nachspachteln: Trage eine zweite, dünnere Schicht auf, um eingefallene Bereiche auszugleichen.
Schleif-Tipp: Kalk-Fertigspachtel lässt sich besonders leicht schleifen, was gerade für Anfänger von Vorteil ist.
Schritt 6: Finish - Die letzte Spachtelung
- Feinspachteln: Für den letzten Durchgang verwendest du bei herkömmlicher Spachtelmasse einen Feinspachtel. Bei Kalk-Fertigspachtel kannst du dasselbe Produkt verwenden.
- Großflächig auftragen: Arbeite mit breiten, gleichmäßigen Zügen für eine makellose Oberfläche.
- Final schleifen: Nach dem Trocknen schleifst du die gesamte Fläche sanft und gleichmäßig.
- Gründlich reinigen: Entferne jeden Schleifstaub vor der Endbeschichtung.

Warum Kalk-Fertigspachtel die beste Wahl ist
Kalk-Fertigspachtel bietet gegenüber herkömmlichen Spachtelmassen entscheidende Vorteile:
3-facher Anti-Schimmel-Schutz durch Kalk
- Keine Nährstoffe für Schimmel: Enthält weder Kunststoffe noch Weichmacher oder Zellulose, die Schimmel als Nahrung dienen könnten.
- Natürliche Feuchtigkeitsregulierung: Die atmungsaktive Beschaffenheit von Kalk verhindert Feuchtigkeitsansammlungen.
- Hoher pH-Wert: Der natürlich hohe pH-Wert von Kalk wirkt schimmelhemmend.
Gesundheits-Info: Anders als viele herkömmliche Spachtelmassen enthält Kalk-Fertigspachtel keine bedenklichen Isothiazolinone, die allergische Reaktionen auslösen können.
Praktische Vorteile für Heimwerker
- Sofort einsatzbereit - kein Anrühren nötig
- Längere Verarbeitungszeit - trocknet nicht so schnell an
- Vielseitig einsetzbar - für alle Spachtelarbeiten geeignet
- Leicht zu verarbeiten - auch für Decken und schwierige Bereiche
- Einfaches Schleifen - spart Zeit und Kraft
Welche Qualitätsstufen gibt es beim Spachteln?
Je nach geplanter Wandverkleidung oder -gestaltung unterscheidet man vier Qualitätsstufen:
Qualitätsstufe | Beschreibung | Geeignet für |
---|---|---|
Q1 | Grundverspachtelung der Fugen mit Bewehrungsstreifen | Fliesen, Platten oder nicht sichtbare Bereiche |
Q2 | Grundverspachtelung + breitere Feinverspachtelung für stufenlose Übergänge | Raufasertapeten, gröbere Putzstrukturen |
Q3 | Q2 + breiteres Ausspachteln der Fugen | Fein strukturierte Wandbekleidungen, feinere Putze |
Q4 | Q2 + vollflächiges Verspachteln und Glätten | Glänzende Wandbekleidungen (Metall-/Vinyltapeten), Glattputz |
Häufig gestellte Fragen zum Rigips spachteln
Wie lange muss Spachtelmasse trocknen?
Die Trocknungszeit hängt von der Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Schichtdicke ab. Rechne mit 12-24 Stunden zwischen den Spachteldurchgängen. Kalk-Fertigspachtel trocknet langsamer, was Vorteile bei der Verarbeitung bietet.
Muss ich zwischen den Spachteldurchgängen immer schleifen?
Ja, das Schleifen zwischen den Durchgängen ist wichtig, um Unebenheiten zu entfernen und eine glatte Oberfläche zu erzielen. Entferne danach immer gründlich den Schleifstaub.
Wie viele Spachteldurchgänge brauche ich?
Für Tapeten und einfache Anstriche reichen meist 2-3 Durchgänge (Qualitätsstufe Q2-Q3). Für hochwertige, glatte Oberflächen oder Glanzfarben sind 3-4 Durchgänge erforderlich (Qualitätsstufe Q4).
Kann ich auf das Grundieren verzichten?
Nein, die Grundierung ist wichtig für die optimale Haftung der Spachtelmasse. Ohne Grundierung kann die Spachtelmasse ungleichmäßig trocknen oder nicht richtig haften.
Welche Körnung sollte das Schleifpapier haben?
Für Zwischenschliffe empfiehlt sich eine mittlere Körnung (120-180). Für den Feinschliff am Ende verwende eine feinere Körnung (180-240).
Fazit: Mit der richtigen Technik und Materialwahl zum perfekten Spachtelergebnis
Das Spachteln von Rigipswänden ist zwar anspruchsvoll, aber mit der richtigen Vorbereitung, Technik und vor allem der richtigen Spachtelmasse kannst auch du als Heimwerker professionelle Ergebnisse erzielen.
Kalk-Fertigspachtel bietet dabei entscheidende Vorteile: Sie ist sofort einsatzbereit, vielseitig verwendbar und schützt dank ihrer natürlichen Eigenschaften langfristig vor Schimmelbildung – ohne bedenkliche Zusatzstoffe.
Plane für dein Projekt ausreichend Zeit ein und arbeite sorgfältig. Das Ergebnis – perfekt glatte Wände als ideale Grundlage für deine individuelle Raumgestaltung – wird dich begeistern und deinen Wohnraum aufwerten.
Tipp: Für weitere Informationen zu gesundem Bauen mit Kalk-Produkten und deren Anti-Schimmel-Eigenschaften besuche unsere Infoseite zu Kalk-Fertigspachteln.